Wer durch unsere sonst so beschauliche Hauptstadt San Fierro schländert, dem wird schon
länger der schändliche Fleck in seiner Mitte stören und ich rede natürlich nicht vom Police Department.
Nein, die Rede ist von der ewigen Baustelle zwischen der LTR Wiese und dem Bahnhof.
Dieses Bauvorhaben unserer Stadt ist gleich in mehreren Facetten eine Schande in unserer Stadtgeschichte:
Der Zeitplan:
Die Baustelle ist schon älter als die LTR, das PD oder die Army. Mehr noch, sie ist älter als die Aufzeichnungen,
welche am 29. Oktober 2004 begannen. Sie ist immer schon da. Um die Dimensionen mal deutlich zu machen:
2004 gab es noch keine Iphones, kein Twitter und natürlich das wichtigste von allem: Kein Vio. Absolut. Das. Wichtigste.
Auf meine Anfragen bei der Stadtverwaltung erfuhr ich, dass es trotz all der Jahre immer noch keinen Bauplan gäbe,
die Stadtverwaltung sei daher stolz nicht hinter dem Zeitplan zu seien. Ich scheine wohl in diesem Punkt zu voreilig gewesen zu sein.
Alles scheint im Lot zu sein, wenn man ja nicht hinter dem Zeitplan ist.
Die Finanzen:
Auch wenn es keinen Bauplan gibt, heißt das nicht, dass die Baustelle still steht und in der Folge keine Kosten abwerfen würde.
Im Gegenteil, Tag für Tag fahren Dutzende, an stark frequentierten Tagen sogar Hunderte Zementtrucks zur Baustelle
und laden Zement ab. Die Transportkosten, habe ich in einem Undercover Einsatz herausgefunden, betragen
pro Truck 750$ (Die Fahrer der Trucks sehen die volle Summe jedoch erst nach der dritten Fahrt).
Wenn wir uns also die Kosten allein für den Transport des Zementes angucken, stellen wir fest, dass diese sich schon
bei einer sehr konservativen Rechnung mit nur 100 Trucks pro Tag, auf $75.000 pro Tag belaufen.
Das sind dann $27,375 Millionen pro Jahr. Das macht seit der Aufzeichnung $383,25 Millionen allein für den Transport.
Also wir sehen, gigantische finanzielle Ausgaben, die mich dazu bewegt haben investigative Fragen an die Stadtverwaltung zu schicken.
Wieder erhalte ich eine ähnlich klingende Antwort.
„ Da es keinen Finanzplan gibt, freuen wir uns Ihnen mitteilen zu dürfen, dass wir nicht mehr ausgeben als geplant.
Dies ist natürlich der großartigen Arbeit unseres Bürgermeisters zu verdanken.“
heißt es aus der Verwaltung. Schon wieder scheine ich zu voreilig an einen Skandal geglaubt zu haben.
Alles scheint also auch bei den Finanzen im Lot zu sein. Langsam zweifle ich an mir, ist hier wirklich ein Skandal zu finden?
Die Sicherheit:
,
Wie man auf den Bildern sieht, ist die Sicherheitslage eine Katastrophe. Endlich da ist er! Der ersehnte Skandal!
Ich kann ihn riechen. Der Geruch einer journalistischen Meisterleistung, die mir den ersehnten Aufstieg zum
echten Journalisten erbringen wird!
Überall sind ungesicherte Kanten, ungesicherte Decken, welche einstürzen könnten, Löcher, in die man Fallen könnte.
Und das Schlimmste, bei meiner Recherche entdecke ich Berichte über Todesfälle auf dem Gelände.
Immer wieder sind Leute auf dem Gelände umgekommen. Eine Schande ausgelöst durch lasche Sicherheitsvorschriften und
keinerlei Sicherheitsabsperrungen.
Mit diesen neueren Erkenntnissen wende ich mich erneut an die Verwaltung, diese antwortet mir erst mit dem
Tag der ablaufenden Frist, in welcher sie mir antworten muss. „ Da es sich hierbei um eine Baustelle handelt und die
benannten Personen keine Baustellenmitarbeiter waren, die jedoch nichts Besseres zu tun hatten, als in ihrer freien Zeit
auf eine Baustelle zu gehen, hält die Stadt ihr Dahinscheiden für keinen großen Verlust.“, so die Verwaltung.
Ich bin niedergeschlagen. Mein großer Skandal ist weg. Keine Beförderung.
Es ist ja kein großer Verlust, also die Toten, nicht meine Beförderung.
Ich muss meine Leserschaft also enttäuschen, es gibt keinen Skandal.
An der Baustelle ist alles im Reinen.
Zufall? Ich glaube nicht.
Dieser Beitrag wurde bereits 9 mal editiert, zuletzt von SimonHand ()