Guten Tag.
Ich habe mehrere Jahre bei der Nationalen Sicherheitsbehörde (NSB) gearbeitet, im Dienste des Staates Bürger ausspioniert.
Die NSB ist ein Nachrichtendienst, also ein Geheimdienst. Er wurde vor einer Woche aufgelöst. Ich habe vieles dort erlebt, Gutes wie Schlechtes.
Die Akten werden noch immer unter Verschluss gehalten, doch ich habe immer Kopien meiner eigenen Untersuchungsfälle und Operationsberichte angefertigt.
Damit gehe ich nun an die Öffentlichkeit.
Zuallererst habe ich eine E-Mail vom ehemaligen Vorsitzenden der NSB an den General abgefangen. Der Inhalt ist mir nicht ganz schlüssig, aber seht selbst.
Ach, wo bleiben denn meine Manieren? Ich sollte mich vielleicht vorstellen. Hier meine Akte:
Gestatten: Hermann Paschulke. Ehemaliger Topagent der NSB.
Heute berichte ich Ihnen über meinen allerersten Fall, meinen ersten Tag als Agent bei der NSB. Es war der 01. Juni 2016.
Mein "Büro", wie sie es nannten, war eine billige Garage im Norden des Staates. Hier eine Aufnahme zu dieser Zeit:
Wir wurden gezwungen, wann immer möglich, Statusberichte mit einer Schreibmaschine zu tippen.. mein erster Bericht handelte vom Antritt der Bereitschaft.
Die Stunden vergingen. Langeweile. Ein Kaffee. Dann zwei. Und ehe ich mich versah, waren es 6 Tassen Kaffee. Die billigste Plörre vom 24/7-Store. Zum Kotzen.
Doch es sollte nicht lange dauern, da wurde ich mitten ins Geschehen geschmissen..
Mein erster Auftrag! Die erste Operation! Auf zum PaschulkeCruiser! Der Treffpunkt war nicht weit weg, eine Seitengasse auf dem Strip, neben einem Parkhaus. Zwielichtige Gegend, nicht viel los. Zuerst dachte ich, es sei ein Scherz gewesen, doch er war da.
Wer? Na Personnovani Del Contactos, meine Kontaktperson! Hier ist ein Foto:
Er erzählte mir von einer Adresse in Los Santos, am Motel. Es solle dort etwas geben, das man einen Drogenumschlagplatz nennt. Einen Schmugglerring also...
Natürlich nahm ich den Hinweis dankend entgegen, aber so leicht lasse ich mich nicht täuschen. Ich setzte ihn also zur Beobachtung auf eine interne Liste..
Ich begab mich zur Immobilie. Natürlich auf einige Entfernung und beobachtete erstmal. Die Gegend war billig, ein Slum, Ghetto. Zur späteren Archivierung des Falls fertigte ich einige Bilder an.
Es war nichts los. Ich ging näher ran.. wurde ungeduldig. Jeder Schritt ließ meinen Puls ansteigen, meinen Stresslevel um das 200-Fache in die Höhe schießen.
Auch als ich näher dran war - nichts. Kein Licht, es war ruhig. Totenstille. Wurde ich beobachtet? Eine Falle?! Scheiße....
Ich griff zu meinem Colt. Die Waffe im Holster, die Hand an der Waffe. Im Schneckentempo Schritt für Schritt bis zur Haustüre selbst..
Doch auch als ich dort war - kein Licht. Die Türe war fest verschlossen, es war nichts zu hören. Ich wartete auf die Bestätigung des Durchsuchungsbefehls und hämmerte wie ein Irrer gegen die Türe:
"STAATSSICHERHEIT, ÖFFNEN SIE DIE TÜR!!"
Keine Reaktion. Es war wohl keiner Zuhause. Der Durchsuchungsbefehl wurde zurückgewiesen und ich stand wieder vollkommen ohne Hinweise da.
Dachte ich zumindest. Doch da habe ich die Rechnung ohne meinen Kollegen GestapoPeter gemacht. Ich fuhr sofort zu ihm. Der Treffpunkt war so geheim, nichtmal Billy Rosewood, Vorstand der NSB, wusste, wo sich GestapoPeter zu jenem Zeitpunkt befand. Nur er und ich selbst wussten es. Er ließ sich selbst nie blicken. Wir unterhielten uns in einem geschlossenen, dunklen Raum.. Wenn ich Glück habe, finde ich noch ein Archivfoto in seiner Akte.
Wie durch ein Wunder lagen die Akten offen in der Schublade.. Hat da jemand gewühlt? Nun gut, das fällt nicht in meinen Aufgabenbereich..
Der Bericht sagt eigentlich alles. Die Gegend war verarmt. Viele Garagen, Gärten, Höfe. Ein perfekter Ort zur Drogenproduktion. Eine Garage und ein paar Pflanzen oder ein Kokainlabor. Vielleicht Meth oder LSD. Oder alles.
Hier, wo es keiner vermuten würde. Laster zur Abholung, ob klein oder groß, um es überall im Staat zu verteilen, konnten hier problemlos und unauffällig hin, da das Ghetto direkt neben dem LSIA (Los Santos International Airport) lag. Und mit diesem konnte auch der Schmuggel über die Landesgrenzen hinaus gewährleistet werden. Ich glaubte, ich hätte eine richtig heiße Spur gehabt, einen Ansatz, ein Fall, der schnell beendet wäre. Eine Razzia - und zack! Hermann Paschulke, Nachwuchsagent und Quereinsteiger wird zum Superstar, zur Elite der NSB... aber ich hatte ja garkeine Ahnung, worauf ich mich einließ...
Denn ich wurde beobachtet. Und plötzlich kam aus einer Gasse hinter mir ein Motorrad hervor mit einem Mann, der anfing auf mich zu schießen.
Ich forderte sofort Unterstützung an und fuhr um mein Leben!! Das Adrenalin schoss in mir hoch, mir wurde schlecht. Den Tacho zum Anschlag hochgepusht, der Fuß so hart auf dem Gaspedal, man könnte meinen, ich würde jederzeit den Boden des Fahrzeuges durchbrechen. Ich fuhr aus der Gegend heraus durch den Tunnel. Zum Kanal am Santa Maria Beach, wollte zum HQ. Doch ich wurde weiterhin verfolgt und beschossen. Ein Reifen wurde getroffen, und eine Kugel traf meine Schulter. Das Adrenalin überdeckte den Schmerz, doch das Fahrzeug war unkontrollierbar geworden. Mir blieb nichts anderes übrig, als das Fahrzeug in Richtung des Piers zu lenken. Doch zu spät bemerkte ich, dass es eine Sackgasse war.
Durch einen Fall ins Wasser überlebte ich, konnte entkommen. Doch mein PaschulkeCruiser wurde zum Futter für die Fische..
Zu jenem Zeitpunkt wusste ich nichts von einer Drohnenüberwachung der Mitarbeiter der NSB, aber ich konnte aus dem Archiv exakt 60 Sekunden Videomaterial der Verfolgungsjagd retten!
Das Tape liegt anbei.
Ich hatte wohl nicht ganz Unrecht. Es war eine Falle.
Als ich mir die Bilder im Nachhinein noch einmal angeschaut habe, stellte ich mit Entsetzen fest, dass es tatsächlich Personnovani Del Contactos war, der mich beobachtet und wahrscheinlich verraten hat. Ich erließ einen Haftbefehl auf ihn.
Klitschnass stand ich also am Strand. Kein Geld mehr, alles lag im Handschuhfach. Es blieb mir nichts anderes übrig, als zum HQ zu laufen. Wie sollte ich das alles dem Vorstand erklären? Der Verlust des Dienstautos, meine Schusswunde, die nun sogar anfing zu schmerzen, doch was noch viel schwerer wog: Der Verlust meiner Spur.
Aus war der Traum. Kein Superstar-Paschulke. Kein Topagent mehr, kein Karriereschub. Stattdessen bangte ich jede Sekunde auf dem Rückweg um meine Existenz...
Nach Stunden des Laufens kam ich endlich an. 3 Stunden nach Dienstende, klitschnassgeschwitzt und halb am verbluten.. Nur noch den letzten Bericht und ab in die Notaufnahme..
Was für ein Tag.
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Erfahrt bald wie es weiter geht in "Der Aufstieg und Fall des StasiPaschulke" Teil 2: "Ein Kaffee und Puderzucker"!
Ihr möchtet aktiv an der Geschichte teilhaben? Neue Ideen und Kreativität einbringen?
Dann schickt mir doch eine E-Mail an karriere.stasipaschulke@gmail.com !
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